Angiologie: Venenthrombose, Lungenembolie und Thromboserisiko
Venen sind Blutgefäße, die das sauerstoffarme Blut aus dem Körper zurück zum Herzen führen. Dabei haben besonders die Beinvenen schwere Arbeit zu leisten, denn das Blut muss gegen die Schwerkraft zum Herzen befördert werden.
Die tiefe Beinvenenthrombose (TVT) ist ein akut auftretendes und potentiell gefährliches Krankheitsbild. Dabei entsteht ein Blutgerinnsel, welches die betroffene Vene verstopft und somit zu einem Rückstau führt. Unbehandelt besteht die Gefahr, dass sich ein Teil des Gerinnsels löst und mit dem Blut zur Lunge strömt und hier als Lungenembolie (PAE) eine Lungenarterie verstopft. Eine genaue Diagnostik der Venen ist bei entsprechenden Symptomen sehr wichtig um rechtzeitig eine Blutverdünnung einzuleiten.
Symptome der tiefen Beinvenenthrombose:
- Schwellung
- Schmerz
- Überwärmung und Verfärbung des Unterschenkels
Diese Symptome können in unterschiedlicher Ausprägung vorhanden sein, können aber durchaus durch andere Krankheitsbilder verursacht werden. Aus diesem Grunde stellt die Ultraschalluntersuchung (Duplexsonografie) heute das wichtigste Instrument zur Bestätigung oder auch Ausschluss einer Beinvenenthrombose dar.
Das Risiko eine Beinvenenthrombose oder Lungenembolie zur erleiden hängt von vielen verschiedenen Faktoren ab. Eine erhöhte Wahrscheinlichkeit für eine Thrombose oder auch Embolie besteht bei operativen Eingriffen, Ruhigstellung einer Extremität (Gipsverband oder Schiene), Bettlägerigkeit, aber auch nach sehr langem Sitzen/Knien. Auch Krebsleiden sind nicht selten mit einer erhöhten Thrombosegefahr behaftet. In den genannten Situationen ist deshalb bei entsprechenden Beschwerden wie Schwellung oder Schmerzen eine Ultraschalluntersuchung der Venen zu empfehlen. Darüber hinaus ist ein Teil des Thromboserisikos genetisch vorbestimmt. Verschiedene Gerinnungsstörungen (z.B.: APC-Resistenz, Prothrombinvariante u.a.) führen zu einem erhöhten Thromboserisiko und haben so einen großen Einfluss auf das perioperative Vorgehen bei verschiedenen Operationen, aber auch auf die Wahl des Präparates bei Hormonersatz wie der Pille.
In meiner Ordination biete ich die komplette Diagnostik und Therapie von Thrombosen und Gerinnungsstörungen an. Im Rahmen eines ausführlichen Anamnesegespräches werden Ihre Beschwerden erfasst und eine weitere Diagnostik mittels einer Duplex-Ultraschalluntersuchung veranlasst. Zusätzlich kann durch die enge Kooperation mit verschiedenen Laborinstituten das Thromboserisiko (Thrombophilie) bestimmt werden. Somit kann rasch die richtige Diagnose gestellt werden und, wenn nötig, umgehend die richtige Therapie eingeleitet werden.
Diagnostisches Angebot
Ich biete folgende Abklärungen an:
- Abklärung einer tiefen oder oberflächlichen Venenthrombose
- Abklärung bei Venenentzündung (Thrombophlebitis)
- Bestimmung des Thromboserisikos (Thrombophilie)
- Bestimmung des Rezidiv-Risikos nach stattgehabter Beinvenenthrombose oder Lungenembolie
- Feststellung einer Klappenschwäche nach stattgehabter Venenthrombose
- Abklärung eines postthrombotischen Syndroms
- Abklärung einer chronischen Rechtsherzbelastung nach Lungenembolie (pulmonale Hypertonie) mittels Echokardiographie
Therapie und Prophylaxe
Bei Auftreten einer Venenthrombose oder Lungenembolie ist eine umgehende Blutverdünnung (Antikoagulation) entscheidend, um das Risiko für Akut- und Spätkomplikationen zu reduzieren. Durch den Einsatz moderner Medikamente zur Blutverdünnung hat diese Therapie in den letzten Jahren einen starken Wandel erfahren. Nun kann unabhängig von der Ernährung und ohne Notwendigkeit zur regelmäßigen Gerinnungskontrolle eine wirksame und besser verträgliche Blutverdünnungstherapie angeboten werden.
Nach stattgehabten Thrombosen und Lungenembolien soll ein neuerliches Ereignis (Rezidiv) bestmöglich verhindert werden. Hierbei spielen verschiedene Faktoren eine Rolle und beeinflussen so das Risiko neuerlich eine Thrombose zu erleiden. Abhängig von diesem Risiko werden unterschiedliche Maßnahmen und Therapieoptionen angeboten.
Bei bekannter Thromboseneigung (Thrombophilie) kann in bestimmten Situationen (Operationen, Gipsverband, Langstreckenreise etc.) eine Prophylaxe-Therapie zur Verhinderung von Venenthrombosen notwendig sein. Zusätzlich soll in Absprache mit dem behandelnden Gynäkologen bei geplantem Hormonersatz die in der jeweiligen Situation beste Therapiemöglichkeit festgelegt werden.
In meiner Ordination biete ich die Abklärung und Therapie von oberflächlichen und tiefen Venenthrombosen an und berate auch gerne nach stattgehabten Thrombose-Ereignissen über die weiteren Therapiemöglichkeiten. Die richtige Auswahl und Dosierung der jeweiligen Therapie ist entscheidend für den Erfolg der jeweiligen Thrombose-Therapie. Gerne berate ich Sie individuell über die Möglichkeiten einer medikamentösen Therapie. In bestimmten Situationen wie z.B. einer Schwangerschaft sind nur wenige Therapieoptionen zugelassen, wodurch eine Anpassung der Therapie notwendig werden kann. Zusätzlich erhöht sich im Falle einer Schwangerschaft oder einer Hormonersatz-Therapie (z.B. Pille) das Thromboserisiko. Ich berate ich Sie gerne anhand des individuellen Thrombose-Risikos über das Vorgehen bei Schwangerschaft oder Hormon-Therapie, um das Risiko für solche Venenthrombosen oder Lungenembolien so gering wie möglich zu halten.